Transportverpackungen unterscheiden sich von Produktverpackungen nicht nur in der Stärke ihrer Wandung. Auch ihr Erscheinungsbild ist auf ihren eigentlichen Zweck, dem sicheren Transport der Waren zu ihrem Verkaufsraum ausgelegt.
Plakative Werbebotschaften, wie sie für die Umverpackungen von Produkten typisch sind, sucht man daher auf Transportverpackungen vergebens. Stattdessen sind sie häufig mit einer Vielzahl an Piktogrammen und Symbolen versehen, deren Sinn sich nicht immer sofort erschließt.
Obwohl die Designer von Warnhinweisen sich immer bemühen, diese selbsterklärend zu gestalten, bleiben häufig genug Fragen offen. Wir haben deshalb in diesem Artikel die gängigsten Symbole für Transportverpackungen zusammengestellt.
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Welchen Zweck erfüllen Piktogramme und Symbole auf Transportverpackungen?
Piktogramme und Symbole auf Transportverpackungen sind wichtige Hinweise darüber, wie die Ware sicher handzuhaben ist. Sie sollen dabei helfen, Schäden am Inhalt zu vermeiden. In bestimmten Fällen dienen sie auch dazu, Gefahren abzuwenden.
Handelt es sich beim Inhalt um eine gefährliche Ware, wie beispielsweise giftige, radioaktive oder virulente Stoffe, gelten für diese besonderen Handhabungsvorschriften. Damit alle am Transport beteiligten Personen über diese Gefahren informiert werden, sind die Symbole und Piktogramme angebracht.
Aber Vorsicht: Warnhinweise sind die „letzte Grenze“, welche die Sicherheit eines Transportgutes gewährleisten soll. Vorher müssen alle vertretbaren Maßnahmen ergriffen werden, welche die Gefahr von oder für ein Transportgut vermeiden oder zumindest minimieren kann.
Man kann keinesfalls eine Transportsendung durch Verwendung zahlreicher Sticker „sicher kleben“. Vorher muss die Verpackung, Dämmung und Umverpackung des zu transportierenden Gutes auf seine besonderen Anforderungen ausgelegt sein.
Handhabungshinweise auf der Transportverpackung dienen insbesondere der Sicherheit! |
Wie heißen die Piktogramme und Symbole auf Transportverpackungen genau?
Die Piktogramme und Symbole auf Transportverpackungen nennt man „Handhabungssymbole“. Sie geben vor allem Hinweise darauf, wie das Transportgut sicher und beschädigungsfrei zum Ziel kommt. Andere Handhabungssymbole sind Hinweise zum Recycling der Verpackungsmaterialien.
Wie werden Handhabungssymbole hergestellt und angebracht?
Versandverpackungen können beim Transport stark belastet werden. Sie sind wechselwarmen und wechselfeuchten Umgebungen ausgesetzt und werden permanent bewegt. Außerdem sind Versandverpackungen immer dicht an dicht gestapelt. Dabei kommt es zu Reibungen der Verpackungen aneinander.
Das sind alles Bedingungen, die für Handhabungssymbole nicht ideal sind. Sie müssen deshalb in der Weise angebracht sein, dass sie zumindest für die Zeit des Transports lesbar bleiben.
Idealerweise sind diese Hinweise deshalb direkt auf die Verpackung aufgedruckt. Aufkleber können sich immer lösen, darum sind Aufdrucke hier vorteilhafter.
Aus Kostengründen werden diese Aufdrucke jedoch nur einfarbig beziehungsweise schwarz umgesetzt. Eine gute Fernwirkung durch kontrastreiche Signalfarben ist daher mit höherem Aufwand verbunden. Eine Möglichkeit ist dazu die Verwendung von Farben und Schablonen.
Hierzu eignen sich einfache Dispersionsfarben oder Sprühlacke. Eine andere Möglichkeit ist das Überkleben von Warnaufklebern mit einer großflächigen, transparenten Folie.
Welche Handhabungssymbole gibt es?
Handhabungssymbole werden in folgende Gruppen aufgeteilt:
- Hinweise zum korrekten Umgang mit der Verpackung
- Warn- und Handhabungshinweise über den Inhalt der Verpackung
- Symbole zum Thema Recycling.
Die Verpackung dient zum Schutz des Inhalts während des Transports. Doch auch die Verpackung selbst kann durch ungünstige Einflüsse Schaden nehmen und so ihre Schutzwirkung für das Versandgut verlieren. Folgende Symbole sind daher häufig auf Transportverpackungen zu finden:
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Regenschirm: „Vor Nässe schützen“.
Dieser allgemeine Hinweis dient dazu, die Verpackung vor einer Durchfeuchtung zu schützen. Karton- und Papierverpackungen sind besonders anfällig gegen Nässe. Das Bindemittel löst sich auf und der vormals feste Schutz zerreißt bei der kleinsten Bewegung. Eine typische Maßnahme ist die Verwendung von Schrumpffolien oder Schrumpfhauben. Dennoch sollten Kartonverpackungen nicht im Freien gelagert werden. -
Würfel mit Dach und Sonne: „Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen“.
Dieses Symbol wird verwendet, wenn die Verpackung empfindlich gegen UV-Strahlung ist. Dazu zählen neben Karton auch einige Kunststoffsorten. PVC wird beispielsweise unter UV-Bestrahlung brüchig. Das Symbol wird auch bei lebenden Tieren oder dunklen Verpackungen verwendet. In diesen Fällen weisen sie jedoch mehr auf den Schutz des Inhalts vor Überhitzung hin als auf den Schutz der Verpackung selbst. -
Quadrat mit Pfeil oben: „Zulässige Stapellast“.
Transportverpackungen sind häufig so konstruiert, dass sie gestapelt werden können. Diese Stapellast ist jedoch begrenzt. Mit dem Einhalten der zulässigen Stapellast wird gewährleistet, dass die unteren Verpackungen nicht zusammenbrechen. -
Kreis mit Fadenkreuz: „Position des Schwerpunkts“.
Die Position des Schwerpunkts zu wissen, ist beim Verladen sehr wichtig. Kranführer und Staplerfahrer wissen so, wie sie das Gebinde anheben können, ohne dass es kippt oder verrutscht. -
Gabelstapler: „Ansetzpunkt für Gabelstapler“.
Ein definierter Ansetzpunkt für Gabelstapler stellt sicher, dass das Paket nur dort angehoben wird, wo der Schwerpunkt optimal positioniert ist und wo die Verpackung ausreichend stabil für die Punktlast der Staplergabel ist. -
Mülleimer mit Männchen: „Bitte recyceln“.
Dieser freundliche Hinweis fordert dazu auf, die Verpackung nach dem Gebrauch ordnungsgemäß dem Wertstoffkreislauf zuzuführen. Wie genau das zu tun ist, dazu können weitere Hinweise aufgebracht sein.
Der Inhalt einer Verpackung kann beim unkontrollierten Austritt zu einer Gefahr werden. Typische Gefahren sind folgende:
- Brandgefahr
- Explosionsgefahr
- radioaktive Strahlen
- bioaktives Material
- Gesundheitsgefahr durch Gas, Staub oder Aerosol
- Umweltgefährdung.
Für jede Gefahr gibt es definierte Warnsymbole, die in der Regel selbsterklärend sind. Diese können durch einen zusätzlichen Text genauer erläutert werden. Diese Hinweise dienen dazu, beim Verladen der Verpackung besonders vorsichtig zu sein.
Falls die Verpackung dennoch beschädigt wird, weisen die Warnaufkleber darauf hin, Fachpersonal für weitere Maßnahmen zu konsultieren. Austretende Inhaltsstoffe, die in dieser Weise markiert sind, dürfen in keinem Fall einfach bereinigt und die Packung neu versiegelt werden.
Weniger bekannt, aber besonders wichtig sind die Nummerntafeln, wie sie auf Verpackungen mit gefährlichen Inhalten zu finden sind. Diese bestehen aus einer farbig auffälligen Tafel (rot, gelb, grün oder weiß) und zwei übereinander positionierten, schwarz umrahmten Nummern.
Die obere Nummer ist die „Gefahrnummer“ oder „Kemmler-Zahl“. Sie sagt etwas über die Art der Gefahr aus. Die „33“ steht beispielsweise für eine leicht entzündliche Flüssigkeit.
Die untere Zahl ist die „UN-Nummer“. Sie gibt an, worum es sich bei dem Gefahrstoff genau handelt. Die Zahl „1203“ steht beispielsweise für Benzin.
Sinn dieser Nummerntafeln ist , bei austretendem Inhalt die Sicherheitskräfte telefonisch über den Inhalt informieren zu können. Sie wissen dann schon bei der Anfahrt, was sie erwartet und welche Gegenmaßnahmen erforderlich sind. Handhabungshinweise für die Verpackung sollen dafür sorgen, dass der Inhalt unbeschädigt ans Ziel kommt. Typische Informationen dieser Art sind folgende:
- Zerbrechlich
- Hier oben
- Gewichtsangabe
- Lebende Tiere
- Zulässiger Temperaturbereich.
Mit dem Beachten der Hinweise steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Ware sicher ankommt. Jedoch gilt auch in diesem Fall, dass die Verpackung nicht „sicher geschrieben“ werden kann. Die Art und die Konstruktion der Verpackung müssen in jedem Fall so ausgelegt sein, dass sie den Inhalt im vertretbaren Maß schützen.
3. Symbole zum Thema RecyclingDie Rückführung von Rohstoffen in den Wertstoffkreislauf wird immer wichtiger. Lassen sich Kartonagen und Metalle noch relativ einfach wiederverwerten, ist dies vor allem bei Kunststoffen eine große Herausforderung.
Das Problem bei diesen Materialien ist, dass es keinen einheitlichen Werkstoff „Plastik“ gibt. Vielmehr sind die Polymere höchst unterschiedlich. Sie lassen sich zudem nicht ohne starken Qualitätsverlust miteinander vermischen.
Für ein Wiederverwerten von Kunststoffen ist deshalb eine sortenreine Sortierung erforderlich. Zu diesem Zweck werden Kunststoffe mit eindeutigen Symbolen ausgestattet, welche die manuelle Sortierung vereinfachen sollen.
Diese Symbole wurden erst vor kurzem nochmals vereinfacht. Die Kunststoffe sind jetzt nach ihrer Häufigkeit durchnummeriert. Das einheitliche Recycling-Symbol besteht aus einem Dreieck, das aus drei gebogenen Pfeilen gebildet wird.
Die Nummer in der Mitte steht für einen bestimmten Kunststoff. Welche Plastiksorte das genau ist, steht nochmals darunter. Für den Sortierer genügt es jedoch, die ankommenden Kunststoffe anhand der Zahlen zu sortieren.
Das sind die gängigsten Polymere in der Verpackungsindustrie:
- 01: PET/PETE: PET (Polyethylenterephthalat) ist ein stabiler Kunststoff, der sich gut wiederverwerten lässt. Es ist das Standardmaterial für Getränkeflaschen und andere Behälter.
- 02: HDPE: HDPE ist dem PET sehr verwandt. Es bedeutet High-Density Polyethylen. HDPE hat eine höhere Dichte und ist damit reißfester und stabiler. Da es zudem eine hohe chemische Stabilität besitzt, wird es gerne für Shampoo oder Waschmittel verwendet.
- 03: PVC: PVC heißt „Polyvinylchlorid“. Der hohe Chloranteil macht es für das Recycling oder die thermische Verwertung schwierig. PVC-Produkte werden häufig für Kunststofferzeugnisse mit langer Lebensdauer verwendet. Typische Verwendungen sind Wasserrohre, Spielzeug oder Beläge von Fußböden. PVC ist jedoch empfindlich gegenüber UV-Strahlung.
- 04: PE-LD: Bei PE-LD handelt es sich wieder um ein Polyethylen, dieses Mal jedoch mit einer besonders niedrigen Dichte. Es ist günstiger als HD-PE. Es wird daher gerne für Einmalverpackungen verwendet.
- 05: PP: PP steht für „Polypropylen“. Es ist ein thermoplastisches Polymer. Seine hohe Festigkeit macht es für stabile Verpackungen wie Transportkisten geeignet.
- 06: PS: PS ist „Polystyrol“, bekannter unter seinem Markennamen „Styropor“. Es ist ein geschäumtes Plastik, das vor allem als Stoßfänger bruchempfindlicher Produkte verwendet wird. Polystyrol ist gut wiederverwertbar. Aufgrund seiner niedrigen Dichte und seiner leichten Entzündlichkeit fällt es aber häufig aus dem Wertstoffkreislauf heraus.
- 07: Andere: Unter der Nummer 07 sind andere Kunststoffsorten zusammengefasst. Sie sollten dennoch dem Wertstoffkreislauf zugeführt und nicht anderweitig entsorgt werden. In der Regel lassen sie sich immer noch zu Grobplastik-Produkten wie Parkbänken oder Schallschutzwänden weiterverarbeiten.
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Fazit: Korrekte Beschilderung von Verpackungen für Sicherheit und Nachhaltigkeit
Verpackungen korrekt zu beschildern ist ein wirksamer Beitrag zur Sicherheit des Transports und zur nachhaltigen Wiederverwertung. Mit eindeutigen Hinweisen ausgestattet, wissen alle Beteiligten genau, wie sie die Verpackung behandeln müssen.
Hier mit größter Sorgfalt zu arbeiten, schützt vor Gefahren, vermeidet Transportschäden und kommt schlussendlich auch der Umwelt zu Gute. Transportverpackungen machen einen Großteil des jährlich anfallenden Abfalls aus.
Eine sortenreine Rückführung in die Wertstoffkreisläufe sorgt nicht nur für einen aktiven Umweltschutz. Es spart zudem wertvolle Ressourcen und letztendlich auch die Budgets der Unternehmen. Selbst eine ordnungsgemäße thermische Verwertung trägt zum Umweltschutz bei, indem es fossile Brennstoffe einspart.
Dies zeigt, wie wichtig heute die ordentliche Beschilderung von Transportverpackungen ist. Dabei ist jedoch immer darauf zu achten, dass eine ordentliche Verpackung zuerst kommt. Die Beschilderung kann Mängel am Versand nicht kompensieren, sondern wirkt immer nur als „letzte Grenze“.
Titelbild: stock.adobe.com © Jörg Vollmer #4956041